Stimme

Wissenswertes über die Stimme

  • Die Stimme verschafft uns Gehör
  • Die Stimme kann begeistern, verzaubern oder sehr stören
  • Eine angenehme Stimme fördert die Zuhörbereitschaft
  • Die Stimme wird als unser „Akustisches Ich“ bezeichnet
  • Die Stimme verrät oft viel mehr über uns als uns bewusst ist
  • Die Stimme ist ein kleines biomechanisches Wunder und entsprechend anfällig für Überlastung und mangelnde Pflege
  • Der erste Schrei eines Babys erfolgt im Kammerton „a“
  • 75% aller Lehrer:innen haben im Laufe ihrer Dienstjahre Stimmprobleme
  • Die Stimmbänder leisten an einem Tag Unterricht mehr Muskelkraft als die Muskeln eines Bauarbeiters, der mit den Händen einen Presslufthammer bedient.
  • Die Stimme altert, der Kehlkopf verknöchert
  • Veränderte Hormonaktivität lässt die Stimme tiefer oder höher werden
  • Stimmen von Raucher:innen klingen im Schnitt sechs Jahre älter
  • Etwa ein Fünftel aller Menschen mag die eigene Stimme nicht
Tipps: Werden Sie „stimmig“

Experimentieren Sie mit Ihrer Stimme. Singen, rufen, tönen sie – wo niemand sie stört (z.B. beim Autofahren). Lassen Sie die Lippen flattern und führen Sie Lockerungsübungen für die Sprechwerkzeuge durch.

  • Kreisen Sie die Schultern, strecken, dehnen Sie sich und gähnen. Summen Sie „mnjom“ in verschiedenen Tonhöhen. So kann Ihre Stimme sich entfalten.
  • Spüren Sie Ihr Zwerchfell: Legen Sie Ihre Hand auf den oberen Bauch und atmen Sie tief ein. Pusten Sie stoßweise aus auf:„fft, sst, scht, …“. Spüren Sie, wie bei jedem Luftstoß die Bauchdecke federt. Spüren Sie die Ein- und die Ausatmung und die Atempause dazwischen.
  • Finden Sie Ihre Sprechstimmlage: In Konflikt- oder Stresssituationen steigen Tonhöhe und Muskeltonus an. Lernen Sie, sich trotz Stress zu entspannen. Machen Sie eine kurze Sprechpause und atmen Sie mit einem tiefen, wohligen „hmm“ aus. Machen Sie sich mit Ihre Stimme vertraut und hören Sie sich gerne zu.
  • Verbessern Sie Ihren Stimmklang: Dehnen Sie Ihren Körper, mit gestrecktem Arm nach oben. Kommen Sie mit der von der Höhe her geführten Silbe „wü“ oder „wu“ nach unten. Diese Übung verbessert den Luftfluss und den Stimmbandschluss.
  • Öffnen Sie Ihre Resonanzräume: Spüren Sie Vibrationen in der Nase, im Gesicht, im Brustraum, Rachen und im Hinterkopf. Entspannen Sie den Nacken, lassen Sie den Ton in sich hineinfließen. Es entsteht das positive Gefühl, „weit vorne” und „offen nach hinten“ zu sprechen.
  • Artikulieren Sie präzise: Legen Sie einen Weinkorken locker zwischen die Schneidezähne und lesen dabei einen Text laut und möglichst deutlich vor (nicht länger als fünf Minuten). Dann entfernen Sie den Korken und lesen den Text nochmals laut vor. Ihre Aussprache ist danach deutlicher!
  • Achten Sie auf Betonungen beim Sprechen: Betonte Wörter werden verlangsamt: je deutlicher die Verlangsamung, desto mehr nimmt die eigentliche Betonung durch Höhe und Lautstärke in ihrer Wirkung zu. Ein bis zwei Betonungen pro Satz reichen in der Regel.
  • Überlisten Sie Ihr Lampenfieber: Dem Lampenfieber kann man mit einer gründlichen Vorbereitung entgegenwirken. Machen Sie sich bewusst: von außen wirken wir souveräner, als wir uns selbst fühlen. Bleiben Sie entspannt; Entspannung mag das Stimmorgan!
  • Sollten Sie Ihre Stimme überlastet haben: Gönnen Sie sich eine Auszeit und Stimmruhe. Trinken Sie viel, inhalieren Sie mit Salzwasserlösungen, lutschen Sie feuchtigkeitsfördernde Halspastillen. Keine Bonbons mit ätherischen Ölen, sie trocken die Schleimhaut aus.

Vermeiden Sie es, zu hüsteln oder sich zu räuspern. Trinken Sie warmes Wasser und beklopfen Sie sanft den Brustkorb. Flüstern Sie nicht, da stimmbelastende Fehlspannungen gefördert werden und dies die Stimmfunktion beeinträchtigt.

Rauchen, Alkohol, scharfe Gewürze und sehr heiße Getränke belasten die Stimmhäute zusätzlich. Wenn Sie länger als drei Wochen heiser sind, sollten Sie eine:n Fachärzt:in aufsuchen.